Pressemitteilung

„Die Verbesserung der Bedingungen für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt nach wie vor eine unserer zentralen Forderungen.

Zwar holen Frauen in den letzten Jahren auf und nehmen stärker am Erwerbsleben teil als früher. Aber die Erwerbsverhältnisse unterscheiden sich nach wie vor erheblich. Laut Report des WSI vom Februar 2020 stellen Frauen mit fast zwei Dritteln immer noch den weitaus größeren Anteil an den ausschließlich geringfügig Beschäftigten dar.

Fast jede zweite Frau, aber nur jeder zehnte Mann arbeitet wöchentlich weniger als 32 Stunden. Auch den Weg in die Selbständigkeit scheuen Frauen häufiger als Männer, in dem sie lediglich ein Drittel der Selbstständigen in Deutschland darstellen.

Bei Paaren mit Kindern gestaltet sich die Arbeitsteilung überwiegend noch sehr traditionell, d.h. Frauen gehen häufig nur einer Teilzeitbeschäftigung nach, um den Haushalt zu führen und die Kinder zu betreuen, während die Männer voll berufstätig sind.

Wenn es um die Pflege von Angehörigen geht, übernehmen meistens Frauen diese Aufgabe. Die Auswirkungen zeigen sich in der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Partner und im Alter, wenn Frauen dann eine nur geringe eigene Rente beziehen. Die Altersarmut bei Frauen wird ein Thema der Zukunft, was uns Sorge bereitet.

Die Ganztagsbetreuung von Kindern, gerade auch in den Kita- und Schulferien, muss verbessert werden. Hier sind immer noch Lücken. Kommunen und freie Träger von Horten müssen hier Hand in Hand den steigenden Bedarf, vor allem nach flexiblen Betreuungszeiten abdecken, sonst bliebt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Frauen immer noch Wunschdenken. Es muss daher mehr getan werden, damit Frauen nicht nur an Bord, sondern auch im oberen Deck am Erwerbsleben teilhaben können“, so Dr. Rahsan Dogan, die Vorsitzende der Karlsruher Frauen Union.

Hannah Uhlenbruck, Mitglied des Kreisvorstands, ergänzt: „Leider fehlt es Frauen teilweise auch an Mut, sich stärker und selbstbewusster in den Arbeitsmarkt einzubringen. Dabei können Frauen viel erreichen, zumal sie Männer beim schulischen Bildungsniveau inzwischen sogar leicht überholt haben. Aber gerade bei der Berufswahl stellen wir immer noch eine starke geschlechtsspezifische Segregation fest.

Frauen erlernen häufiger als Männer einen Beruf in medizinischen, sozialen oder kulturellen Dienstleistungsbereichen und seltener im Handwerk oder im IT- oder naturwissenschaftlichen Bereich.

Hier wünschen wir uns noch mehr Begegnungs- und Förderungsmöglichkeiten für Schüler-/innen und Student/-innen, um mit geschlechteruntypischen Berufen in Kontakt zu kommen und somit Vorbehalte und Stereotypen abzubauen. Wir begrüßen in dem Zusammenhang entsprechende Projekte von Hochschulen, Betrieben und dem Handwerk, mit denen sog. Mintstudiengänge und auch handwerkliche Berufe für Mädchen attraktiv präsentiert werden.

Jedoch müssen wir bereits im Alltag mit dem Abbau der Segregation beginnen und insbesondere die Gleichberechtigung im schulischen Bereich vorantreiben. Vor allem in den Naturwissenschaften müssen Mädchen individuell gefördert werden.“

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