Pressemitteilung

Nach der Entscheidung des baden-württembergischen Kultusministeriums wird ab dem 27. April 2020 die Notbetreuung in den Kindertageseinrichtungen, in der Kindertagespflege, an Grundschulen sowie an den weiterführenden Schulen ausgeweitet. Bisher konnten nur Eltern, die in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, die Notbetreuung für ihre Kinder bis zur sechsten Klasse in Anspruch nehmen. Nun werden auch Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse in die Notbetreuung mit einbezogen. Neu ist auch, dass die Notbetreuung auf Kinder erweitert wird, bei denen beide Erziehungsberechtigte beziehungsweise die oder der Alleinerziehende einen außerhalb der Wohnung präsenzpflichtigen Arbeitsplatz wahrnehmen und von ihrem Arbeitgeber als unabkömmlich gelten.

„Wir begrüßen die Ausweitung der Notbetreuung. Wir sehen zusätzlich die Notwendigkeit mehr berufstätige Eltern und insbesondere Alleinerziehende stärker zu entlasten. Gesundheit und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor weiterer Ansteckung mit dem gefährlichen Corona Virus haben in dieser schwierigen Zeit einer Pandemie oberste Priorität. Allerdings ist die Situation gerade für Familien mit berufstätigen Eltern, vor allem für Alleinerziehende eine ernstzunehmende und wachsende Belastungsprobe“, stellt Christel Amann, Vorstandsmitglied der Karlsruher Frauen Union, fest.

„Berufstätige Alleinerziehende haben es schon in normalen Zeiten ungleich schwieriger, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Sie sind häufiger auf eine Ganztagsbetreuung ihrer Kinder in Schulen, Kindertageseinrichtungen oder durch Tagesmütter angewiesen. Aufgrund der weiterhin geltenden Kontaktbeschränkungen können sie derzeit nicht auf alternative Betreuungsmöglichkeiten, wie Großeltern oder Nachbarn ausweichen. Nachdem nicht abzusehen ist, wie lange Corona das berufliche, gesellschaftliche und soziale Leben bestimmt, halten wir eine zeitnahe Ausweitung der Notbetreuung auf berufstätige Alleinerziehende insgesamt für erforderlich“, so die Kreisvorsitzende der Frauen Union, Dr. Rahsan Dogan.

Stadträtin Bettina Meier-Augenstein weist darauf hin, dass die Situation auch für Eltern von Kindern im Kitaalter, die im Homeoffice arbeiten, schwierig ist. „Für kleine Kinder ist es schwierig zu differenzieren und das im Homeoffice arbeitende Elternteil nicht jederzeit ansprechen zu dürfen. Kleine Kinder können sich nicht lange Zeit selbst beschäftigen. Die Konzentration auf die Arbeit ist für das betroffene Elternteil kaum möglich ohne Ablenkung. Dies geht zu Lasten des Berufs und des Miteinanders in der Familie.

Im Homeoffice arbeitenden Eltern könnte mit einer zeitlich eingeschränkten Nutzung der Notbetreuung, zumindest an bestimmten Wochentagen, geholfen werden. Die Eltern könnten dann ihre Arbeitszeit im Homeoffice besser organisieren. Die Kinder wären in der Zeit gut betreut“, erklärt Meier-Augenstein abschließend.

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